Im letzten Interview erwähnte ich bereits, dass ich dieses Jahr auf der dmexco war. Im Rahmen meines Besuches schlenderte ich auch über den Bereich des Startup Villages und erkundete die dort ausstellenden Startups.
Darunter befand sich auch instantHelp. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Mittels App kannst du um Hilfe rufen oder selbst als Helfer herbeigerufen werden. Die App gibt es für Android und iOS und ist kostenlos.
Moritz Naatz ,Gründer und Geschäftsführer erklärt uns heute, wie es zu dieser Idee kam.
Kannst du dich, für die Menschen, die euch noch nicht kennen, vorstellen?
Mein Name ist Moritz Naatz, ich bin Gründer und Geschäftsführer von InstantHelp. Ich bin in Aachen geboren, in Bonn aufgewachsen und lebe hier bis heute. Neben meiner Tätigkeit bei InstantHelp studiere ich aktuell Wirtschaftsingenieurwesen.
Was genau ist bzw. macht “instantHelp”?
InstantHelp ist eine Notruf-App, die es ermöglicht, mit einem Klick auf mehreren Kanälen einen Hilferuf abzusetzen. So wird im Notfall automatisch die 112 angerufen, während InstantHelp im Hintergrund nach verfügbaren Ersthelfern in der Nähe des Notfalls sucht. Jeder Nutzer kann selbst als Ersthelfer agieren. Dafür muss er nur sein Bereitschaft angeben und seine Qualifikation einschätzen, damit wir die Helfer selektieren können. So möchten wir eine Community schaffen, in der sich die Nutzer gegenseitig helfen.
Außerdem können Notfallkontakte angeben werden. Das sind private Vertrauenspersonen, die im Notfall per SMS alarmiert werden. In Kürze bieten wir zusätzlich die Möglichkeit, eine Nachricht an die zuständige Rettungs-Leitstelle zu senden. In Kombination mit unserem schon jetzt nutzbaren “stillen Notruf” bieten wir damit erstmal die Möglichkeit, unterwegs und ohne Telefonat einen vollwertigen Notruf abzusetzen. Aktuell werden mit dem stillen Notruf die Ersthelfer und die Notfallkontakte alarmiert.
Was war deine Motivation zu gründen?
Im Herbst 2014 habe ich einen Zeitungsartikel gelesen, in dem über einen älteren Herren berichtet wurde, der bei einem Waldspaziergang neben einem Krankenhaus einen Herzinfarkt hatte, an dem er leider verstarb. In seiner direkten Umgebung waren zu dieser Zeit sehr viele Leute, die ihn unter Umständen hätten retten können. Bei einer kurzen Recherche fielen mehr und mehr Fälle auf, in denen qualifizierte Helfer in der Nähe eines Notfall waren, aber nicht helfen konnten weil sie nicht davon erfuhren.
Um dieses Problem zu lösen wurde in den folgenden Monaten InstantHelp entwickelt und mit weiteren Features verbessert.
Was hat dich bisher am meisten beeindruckt im Bezug auf die Gründung?
Uns hat vor Allem das positive Feedback vieler Kunden erfreut. Sehr viele Personen haben uns von Vorfällen im privaten Umfeld erzählt, in denen private Ersthelfer deutlich schneller vor Ort hätten sein können als Polizei oder Rettungswagen, um so schlimmeres zu verhindern. Dieser häufig emotionale Ansatz hat uns ganz besonders beeindruckt!
Wie geht’s weiter mit “instantHelp”?
Wir sind mittlerweile seit ca. 3 Wochen am Markt. Als erstes möchten wir natürlich viele Nutzer erreichen, um ein Netzwerk an Ersthelfern zu schaffen, das möglichst viele Bereiche abdeckt. Darüber hinaus werden wir demnächst weitere Features bringen wie den Anruf an die 110, die Nachricht an die zuständige Leitstelle, Unterstützung für Wearables, sowie die Möglichkeit, innerhalb einer Familie besser aufeinander aufzupassen. Genaueres dazu veröffentlichen wir demnächst auf unserer Webseite.
Was ist dein ultimativer Tipp für diejenigen die selber über’s Gründen nachdenken?
Ich denke nicht, dass es den ultimativen Tipp gibt.. Die Herausforderungen einer Gründung sind im Vorfeld meist kaum absehbar. Wenn man aber an seine Idee glaubt und bereit ist, alles dafür zu geben, dann kann man eine Menge bewegen!
Danke für deine Antworten Moritz.
Wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, wie es bei instantHelp weiter geht, schaut doch mal auf ihrer Facebook-Seite oder ihrem Twitteraccount vorbei.