Uniki – deine private Cloud

Nicht jedem gefällt der Gedanke, die eigenen wichtigen Daten in der Cloud abzulegen und somit in die Obhut Dritter zu geben. Vor allem wenn man an die Enthüllungen Snowdens denkt, schrillen bei vielen die Alarmglocke. Das Münchner Startup Uniki will diesen Menschen helfen.

Wir sprachen mit Matthias Bollwein, Co-Gründer, über die Idee hinter Uniki.

Kannst Du euch für die Menschen, die Uniki noch nicht kennen, vorstellen?

Uniki Co-Gründer Matthias Bollwein
Uniki Co-Gründer Matthias Bollwein

Roman Leuprecht und ich sind die Gründer der Uniki GmbH. In Zeiten von Internet of Things, Big Data sowie Smart Home und den immer größer werdenden Gefahren für unsere Daten als auch unserer Privatsphäre wollen wir mit Uniki endlich Lösungen entwickeln, die absolute Datenhoheit garantieren.

Was genau ist bzw. macht Uniki?

Wir sind ein IT-Sicherheitsunternehmen mit einer Leidenschaft für Privatsphäre. Mit unserer privaten Cloud machen wir Datenaustausch und Online-Zusammenarbeit maximal sicher und zugleich spielend einfach. uSpace – so heißt die private Cloud – ist ein Datentresor. Ein Plug&Play-Server, der sich beim Anstecken ganz von alleine konfiguriert und für jeden bedienbar ist. Anders als übliche NAS-Geräte genügt uSpace allen maximalen Sicherheitsstandards und verschlüsselt konsequent sowohl alle Verbindungen als auch die auf dem Server gespeicherten Daten – so gut, dass nicht einmal Uniki als Hersteller auf die Kundendaten zugreifen kann.

Für bequeme und sichere Online-Zusammenarbeit liefert uSpace Speicherort und Synchronisation für Dokumente, (Video-)Chat, Email, Kalender und Kontaktsynchronisation fürs Team per Exchange. Über den App Store kann uSpace beispielsweise auch um Webseiten-Baukasten, ERP-, CRM- und E-Commerce-Lösungen wie Odoo, die Projektmanagement-Software Jira oder einen Git-Server erweitert werden. Damit lässt sich ganz einfach die ganze Unternehmensinfrastruktur auf einer einzigen, hochsicheren Plattform aufbauen, die vor sämtlichen Gefahren schützt – egal ob versehentliches Löschen, Spionage, Erpressungstrojaner oder Hardware-Ausfall.

Was war Deine Motivation zu gründen?

Während meines Masterstudiums der Finanz- und Versicherungsmathematik hatte ich ein eigenes Beratungsunternehmen speziell für Startups gegründet. Später war ich als IT-Berater tätig. Da mir ein sicherer Ort für meine Daten fehlte, hatte ich mir zu Hause meinen ganz eigenen Server eingerichtet, auf dem ich alles Wichtige abspeichern und anschließend mit meinem Smartphone synchronisieren konnte. Der Auslöser war wohl die NSA-Affäre, woraufhin wir im Freundeskreis beschlossen haben, einen eigenen und einfach zu bedienenden Server zu bauen und zu verkaufen.

Was hat euch bisher am meisten beeindruckt im Bezug auf eure Gründung?

Als wir unseren Server an die ersten Pilotkunden ausgeliefert haben und das erste Feedback bekamen, waren wir erstaunt, wie sehr sich die Leute unser Produkt „zu eigen“ gemacht haben. Jeder hat den uSpace unterschiedlich genutzt und es sind teilweise Nutzungsvorschläge seitens der Kunden gekommen, an die wir noch nicht mal gedacht hatten. Das fand ich faszinierend und das hat mich auch weiter angetrieben: Ein Produkt zu erschaffen, das sich perfekt an die individuellen Bedürfnisse anpasst und dem Nutzer dadurch Nerven spart.

Die eigene Cloud in einem futuristischen Gehäuse: Der uSpace Ulitmate von Uniki
Die eigene Cloud in einem futuristischen Gehäuse: Der uSpace Ulitmate von Uniki

Wie geht’s weiter mit Uniki?

Wir haben noch eine ganze Menge Ideen, die wir verwirklichen möchten. Zunächst soll uSpace zum zentralen Ort werden, an dem Teams zusammenarbeiten und wir unser individuelles Leben organisieren. Nebenbei arbeiten wir an Technologien auf Blockchain-Basis, mit denen unsere Server noch eigenständiger werden, ihre Ressourcen untereinander verteilen können und die sicher gespeicherten Daten so verknüpfen. Den Nutzern sollen dadurch ganz neue Möglichkeiten eröffnet werden, von ihren Daten zu profitieren, ohne gleichzeitig ihre Privatsphäre aufgeben zu müssen.

Zunächst konzentrieren wir uns aber auf den Absatz der ersten Version von uSpace. Denn um die großen Ideen umzusetzen, werden wir weitere Finanzierung benötigen.

Was ist Dein ultimativer Tipp für diejenigen, die selber übers Gründen nachdenken?

Es sind zwei Tipps: Erstens sollte man sich nicht blenden lassen von den blühenden Erfolgs-Stories in der Startup-Szene. Hinter allen steckt harte Arbeit. Daher sollte jeder, der gründen will, sich mit den frühen Anfängen der erfolgreichen Startups beschäftigen, vor dem Hype und den großen Finanzierungsrunden, und sich fragen, ob man bereit ist, über lange Zeit Tage und Nächte durchzuarbeiten. Zweitens sollten alle Team-Mitglieder die Fähigkeit und den Willen besitzen, sich extrem schnell in neue Bereiche einzuarbeiten. Rein fachliche Kompetenz alleine reicht auf keinen Fall aus, um mit begrenzten Mitteln erfolgreich zu sein.

Vielen Dank für deine Zeit.

Wenn ihr wissen wollt, wie es mit dem Startup aus Bayern weitergeht, schaut doch auf Twitter oder Facebook vorbei.

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