Deutschland einig Gründerland?

In “Die Höhle der Löwen”, eine der populärsten TV-Shows 2017 im deutschen Fernsehen, machen es viele Menschen vor. Sie wagen etwas, sie wollen ihre Ideen und Erfindungen auf den Markt bringen und dabei Lösungen für ganz alltägliche Probleme liefern und manchmal auch einfach nur die Welt verändern. Ein Gründergeist geht durch Deutschland. Noch nie war Gründen wohl so populär wie in den letzten beiden Jahren. Startup Zentren entstehen in nahezu jeder größeren Stadt mit Uni-Anschluss, volle Fördertöpfer warten darauf verteilt zu werden und auf Instagram und Facebook werden mir immer mehr tolle neue Produkte und Services frischer Start ups angeboten. Doch ist das wirklich die Realität? Erleben wir einen Boom an Unternehmensgründungen? Wagen immer mehr Menschen den Weg in die Selbständigkeit und gründen ihr eigenes Unternehmen? Die nackten Zahlen sprechen eine leicht andere Sprache.

 

Eine lebendige Startup Kultur, die in vielen deutschen Metropolen zum Teil auch sehr medienwirksam zelebriert wird, hat das Thema Gründung und Unternehmersein in den Köpfen der Menschen sehr präsent gemacht. Immer mehr wollen irgendwann mal selber gründen, haben eine coole Idee oder spielen mit dem Gedanken sich eines Tages mal selbständig zu machen. Tatsächlich spiegelt sich dies aber so nicht in den statistischen Zahlen wieder. Seit 2013 gibt es immer weniger Neugründungen. Die Anzahl der Liquidationen scheint zwar rückläufig, doch der Negativsaldo bleibt. So werden jährlich mehr Unternehmen liquidiert als neu gegründet. In nackten Zahlen gesehen, verlieren wir so jährlich bis zu 30.000 Unternehmen! Die Gründe dafür liegen in der tatsächlichen guten Arbeitsmarkt Situation Deutschlands. Eine stabile Beschäftigungssituation sorgt so zum Beispiel für weniger Gründungen aus Arbeitslosigkeit. Gute Bezahlungen, besonders für hochqualifizierte Fachkräfte im IT Bereich sowie wesentlich besserer und liberalere Arbeitsbedingungen in vielen Unternehmen, machen das Angestelltendasein wieder sehr attraktiv. Dazu die vermeintliche Sicherheit, des sozialen Systems oder der leichtere Zugang zu Finanzierungen und Krediten, die man mit einem guten Arbeitsverhältnis erhält, sind wichtige Entscheidungskriterien. Sicherheit spielt also immer noch eine große Rolle aber ebenso können unternehmerisch handelnde Menschen, ihre unternehmerische Leidenschaft auch immer mehr in ihren Jobs ausleben. So gibt es nämlich einen positiven Trend an Nebenerwerbsgründungen und hier ist der Saldo, im Gegensatz zu den Vollzeitgründungen, positiv. Es werden also weniger Nebengewerbe liquidiert als neu gegründet. Auch die Anzahl an Freiberuflern nimmt in den letzten Jahren stetig zu. Knapp 1,4 Mio Freiberufler sichern inzwischen 3,7 Mio Arbeitsplätze (Stand 1.1.2017) in Deutschland.

Inzwischen bietet Deutschland wirkliche gute Rahmenbedingungen für Gründer. Noch nie konnte man so schnell ein Business aufbauen, Berater in Anspruch nehmen, Fördermittel beantragen und einfach loslegen. Selten fand eine derartige Wertschätzung für neue Dienste und Produkte bei den Konsumenten und Medien, wie in den letzten beiden Jahren statt. Undenkbar noch vor einigen Jahren, wie heute neue und innovative Produkte kleiner junger Start ups zum Beispiel im Lebensmittelbereich, den konventionellen Konzernen im Supermarkt den Rang ablaufen. Ich staune immer wieder über den Erfindungsreichtum junger Gründer, die solche tollen Produkte auf den Markt bringen, die große Konzerne trotz all ihrer jahrelangen Forschungs- und Innovationsinitiativen nicht “gebacken” bekommen haben. Das macht irgendwie Mut. Da gibt es noch die Menschen, die etwas verändern wollen. Die etwas bedeutendes tun möchten und ihre Visionen auch in die Tat umsetzen.



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