Gründer-Tipp No. 1: Erfinde keine Probleme!

Viele Startups scheitern, weil sie viel Zeit und Geld in eine Idee investiert haben, für die es eigentlich gar keinen Markt und damit kaum Nachfrage gibt. Unzureichende Marktrecherche, falsch durchgeführte Analysen und nicht zu selten die ganz eigenen Vorlieben spielen dabei eine große Rolle. Dabei ist es gar nicht so schwer wirkliche Probleme und Bedürfnisse der Menschen zu identifizieren, um dafür passende Lösungsideen zu entwickeln.

Die coole Idee am Reißbrett zu entwerfen bringt tatsächlich überhaupt nichts. Wenn die Menschen nämlich gar keinen Schmerz für dein erfundenes Problem oder ein entsprechendes Bedürfnis nach deiner Lösung verspüren, solltest du vielleicht lernen, wie man Eskimos Kühlschränke verkaufen kann. Vielleicht bist du ja auch wie Steve Jobs, hast eine milliardenschwere Entwicklungsabteilung und genug Marketingmillionen zur Verfügung und erfindest so was Geniales wie das iPad. Dies wird wohl aber eher weniger auf die meisten Gründer und Unternehmer zutreffen.

Doch wie identifiziert man echte Probleme des Alltags, wie erkennt man unbefriedigte Bedürfnisse und deren Lösungspotenzial? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten und Methoden. Moderne Methodiken wie Design Thinking, basieren dabei auf der Beobachtung und Analyse echter Menschen in realen Situationen zu einem konkreten Kontext. Mithilfe von Prototyping und MVP  (Minimum Viable Product) Prozessen soll die favorisierte Lösung dann Ressourcen sparend und effizient im Praxistest validiert werden. Die daraus gewonnenen Erfahrungen und  und Analyseergebnisse entscheiden darüber, ob die Idee weiter verfolgt oder eine andere Lösung angestrebt werden soll. Nicht selten stellt sich nach einigen Testzyklen heraus, dass das beobachtete Problem gar nicht schmerzvoll genug ist, um die Kunden dann später zu seiner Lösung bewegen zu können. Die Formel ist hierbei klar, je stärker der Schmerz beim Kunden, desto höher ist die Bereitschaft, für eine gute Lösung auch Geld zu investieren. Der Schlüssel hierbei ist es genügend Empathie für die Zielgruppe zu entwickeln, sich die Brille des Kunden aufzusetzen und quasi in seine Schuhe zu schlüpfen.

Design Thinking Process

Wenn du aber keine Vorstellung hast, in welchem Kontext du z. B. ein Design Thinking Prozess beginnen sollst, dann helfen dir vielleicht nachfolgende Kreativ-Tipps, um eine Liste von möglichen Problemfeldern aufzustellen:

  1. Nutze Google für eine erste Recherche und beginne deine Suchphrasen mit: “Wie kann ich…”, “Wo finde ich…” usw. und beobachte die Vorschläge gewissenhaft. In der Regel bedeutet ein Vorschlag auch ein erhöhtes Suchvolumen zu diesem Thema. Validiere deine Beobachtung mit Google Trends und verfolge die Suchergebnisse nach bereits verfügbaren Angebote und identifiziere so noch ungelöste Probleme.
  2. Erstelle eine Liste mit mind. 10 Orten, an denen du dich nahezu täglich aufhältst. Diese können reale oder digitale Orte und Handlungen sein. Notiere mindestens 3 Aktionen, die du an diesen Orten selber regelmäßig tun musst, dich aber vielleicht nerven oder wertvolle Zeit kosten. Versuche deine Emotionen zur jeweils identifizierten Aktion zu ermitteln. Bist du wütend, gestresst oder verspürst du vielleicht Langeweile? Erstelle daraus eine Topliste von Problemen und Bedürfnisse, deren Lösung den tatsächlich größten Nutzen für dich hervorbringen würde.
  3. Durchforste die öffentlichen Profile von bekannten Marken und Unternehmen auf Kundenwünsche, Anregungen und Beschwerden. Versuche Muster von wiederkehrenden Wünschen und Bedürfnissen zu identifizieren. Oft steckt hinter einer Beschwerde oder einem Kundenwunsch sogar ein übergeordnetes Problem, welches bisher noch nicht gelöst wurde.

Dinge die die Welt nicht braucht

Probleme müssen also nicht erfunden werden, um so Produkte zu produzieren, die die Welt gar nicht braucht. Dass es trotzdem klappen kann, hat Juicero mit seiner “innovativen” Saftpresse bewiesen. Konnte das gleichnamige Start-up doch mehr als 120 Millionen Dollar an Risikokapital einsammeln. Auch Google Tochter Alphabet investierte in dieses Silicon Valley Vorzeige Start-up, welches eine Saftpresse für 700 Dollar auf den Markt brachte, mit der kleine Beutelchen mit Früchten edel zu Saft ausgepresst werden konnten. Das Interessante dabei ist, dass man die kleinen Fruchtsäckchen, welche zwischen 5 und 10 Dollar kosten, auch ohne Weiteres mit der Hand ausdrücken kann. Dafür schaut die Saftpresse aber sehr stylish aus und der Preis ist inzwischen auch auf entspannte 400 Dollar gesunken.

 

Mit Gründernest zur Problemanalyse

Wir helfen dir dabei, echte Probleme zu identifizieren und geeignete Lösungsansätze zu entwickeln. Du möchtest über Design Thinking und seine Anwendung in der Praxis erfahren? Dann buche eine kostenlose Gründersprechstunde!

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